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Von der Schule in die Ausbildung: Übergänge gestalten – Potenziale nutzen

Ausbildung, BILDUNG
13. Juni 2025
admin

Bildungsbiografien, Brüche und Unterstützungsstrukturen im Übergangssystem

Die Bedeutung gelunger Übergange

Der Übergang von der Schule in die Ausbildung stellt einen entscheidenden Moment im Leben junger Menschen dar. Er beeinflusst nicht nur die berufliche Zukunft, sondern auch die persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe. In Deutschland zeigt sich jedoch ein besorgniserregender Trend: Der Anteil junger Erwachsener ohne berufliche Qualifikation steigt. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verfügten 2022 rund 16 % der 25- bis 34-Jährigen über keinen beruflichen Abschluss, was über dem OECD-Durchschnitt liegt . Diese Entwicklung erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit den bestehenden Übergangsprozessen und deren Optimierung.bild.de+4sueddeutsche.de+4bild.de+4welt.de+2zeit.de+2sueddeutsche.de+2


1. Analyse der aktuellen Übergangssituation

Im Jahr 2023 begannen in Deutschland rund 694.500 Personen eine Berufsausbildung, was einen Anstieg von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt . Trotz dieses positiven Trends bleibt die Zahl der Schulabbrecher hoch. Fast 12,5 % der 18- bis 24-Jährigen verlassen ohne Abschluss die Schule oder brechen ihre Ausbildung vorzeitig ab, wobei insbesondere junge Männer und Jugendliche mit Migrationshintergrund betroffen sind .destatis.debild.de

Ein weiteres Problem stellt die Bildungsbenachteiligung dar. Kinder aus sozial schwächeren Familien haben geringere Chancen auf einen erfolgreichen Übergang in die Ausbildung. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass 35 % der Kinder aus niedrigen sozialen Herkunftsgruppen das Gymnasium vorzeitig verlassen, während bei Kindern aus höheren sozialen Schichten nur 20 % betroffen sind .de.wikipedia.orgde.wikipedia.org


2. Faktoren für einen erfolgreichen Übergang

Für einen gelungenen Übergang sind mehrere Faktoren entscheidend:

  • Frühzeitige Berufsorientierung: Bereits in der Sekundarstufe I sollten Schüler praxisorientierte Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten.de.wikipedia.org
  • Individuelle Förderung: Maßgeschneiderte Unterstützungsangebote, wie Nachhilfe oder Mentoring, können helfen, Defizite auszugleichen.
  • Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft: Starke Partnerschaften ermöglichen praxisnahe Ausbildung und erleichtern den Übergang in den Arbeitsmarkt.
  • Berufseinstiegsbegleitung: Programme, die Schüler beim Übergang in die Ausbildung unterstützen, haben sich als effektiv erwiesen .

3. Best-Practice-Beispiele

In einigen Bundesländern gibt es erfolgreiche Modelle für den Übergang:

  • Baden-Württemberg: Das Programm „Übergang Schule – Beruf“ bietet individuelle Beratung und Unterstützung für Schüler mit besonderem Förderbedarf.
  • Nordrhein-Westfalen: Die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ vernetzt Schulen, Betriebe und Institutionen, um Schüler gezielt auf die Ausbildung vorzubereiten.

Diese Programme zeigen, dass durch gezielte Maßnahmen die Chancen auf einen erfolgreichen Übergang erheblich verbessert werden können.


4. Handlungsempfehlungen

Um die Übergänge von der Schule in die Ausbildung nachhaltig zu verbessern, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Stärkung der Berufsorientierung: Integration von Praktika, Betriebsbesichtigungen und Berufsberatung in den Schulalltag.
  • Förderung von Schlüsselkompetenzen: Neben fachlichen Kenntnissen sollten auch soziale und methodische Kompetenzen vermittelt werden.
  • Ausbau von Mentoring-Programmen: Erfahrene Fachkräfte können als Mentoren fungieren und den Jugendlichen bei der Berufsorientierung helfen.
  • Förderung von Diversität: Programme, die speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien eingehen, sind notwendig.

5. Fazit

Der Übergang von der Schule in die Ausbildung ist eine Schlüsselphase im Leben junger Menschen. Durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Wirtschaft und Gesellschaft können die Potenziale der Jugendlichen besser genutzt und Bildungsbenachteiligungen abgebaut werden. Es liegt in der Verantwortung aller Akteure, diesen Übergang erfolgreich zu gestalten und so einen Beitrag zu einer gerechten und zukunftsfähigen Gesellschaft zu leisten.


Literatur:

  • OECD (2023). Bildung auf einen Blick 2023. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2023). Bildungsbenachteiligung in Deutschland. DIW Berlin.
  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2023). Berufseinstiegsbegleitung – Ein Erfolgsmodell. BMAS.
  • Statistisches Bundesamt (2024). Pressemitteilung Nr. 113 vom 21. März 2024. Destatis.
  • Bertelsmann Stiftung (2023). Übergang Schule – Beruf: Best-Practice-Beispiele. Bertelsmann Stiftung.
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